Karteikartenkuddelmuddel und Vokabelhäftlinge. Fühlt ihr euch wie ein Gefangener eurer monotonen Lernroutine, wenn ihr zehn Minuten auf ein Wort starrt und im Grunde nur darüber nachdenkt, dass der Geschirrspüler sich nicht von alleine ausräumt und jetzt eigentlich ein guter Zeitpunkt für das Telefonat mit eurer oft vernachlässigten Freundin Wilma Schillen wäre. Hier sind 5 unkonventionelle Methoden, um euren Wortschatz in eurer Wunschsprache ohne stundenlanges Auswendiglernen zu erweitern:
1. Youtube - Vlogs
Sofern ihr gerne mal von draußen in anderer Leute Wohnzimmer schaut, ist ein unterhaltsamer Youtube-Kanal genau das Richtige für euch – natürlich in eurer Lernsprache! Es gibt mittlerweile viele Menschen, die tagein tagaus ihr Alltagsgeschehen filmen und daraus ein ansprechendes 10-minütiges Video schneiden und auf Youtube veröffentlichen. Solche Videos gewähren euch nicht nur einen Einblick in eine fremde Kultur, sondern machen euch auch vertraut mit gängigen Redewendungen und Alltagsvokabular in eurer Wunschsprache. Ihr lernt garantiert zwischen 5 und 10 neue Wörter pro Video, sofern es Vokabeln sind, die für das Video relevant sind und somit öfter in den 10 Minuten wiederholt werden. Nebenbei gibt es die richtige Aussprache als Goodie dazu.
2. Filme / Serien
Wer es fiktiver mag, sollte sich auf Filme oder Serien in eurer Wunschsprache konzentrieren. Sofern ihr Anfänger seid, ist es wichtig, dass ihr euch bereits bekannte Filme oder Serien anschaut, da ihr mit dem Inhalt dann schon vertraut seid und euch besser auf die Sprache konzentrieren könnt. Empfehlenswert sind Untertitel, allerdings bitte auch in eurer Lernsprache, da ihr so einfacher das gesprochene und geschriebene Wort miteinander verknüpfen könnt – das steigert den Lernerfolg! Kommt für euch eine Serie wie Vampire Diaries in Frage, habt ihr wahrscheinlich schon nach der ersten Folge die Übersetzung für die Wörter „Hexe“, „beißen“ oder „Tagebuch“ parat. Für den Anfang wählt ihr besser leichte Kost, von Arztserien à la Grey’s Anatomy oder Wissenschaftskauderwelsch wie in „The Big Bang Theory“ ist aufgrund des hochspezifischen Vokabulars eher abzuraten!
3. Post-it
Wählt ein Thema, mit dem ihr euch gerade in eurer Wunschsprache beschäftigen wollt, zum Beispiel Haus/Wohnung oder ganz speziell Küchenutensilien. Schlagt die Übersetzungen im Wörterbuch nach und schreibt diese auf einen Post-it. Diesen befestigt ihr dann zuhause an dem entsprechenden Gegenstand. Immer wenn ihr nun das Messer in der Schublade seht, seht ihr auch das Wort. Wenn ihr, bevor ihr die Schublade beim nächsten Mal öffnet, die Gegenstände mit ihren Übersetzungen nennen könnt, war die Methode erfolgreich und ihr könnt den Zettel feierlich entsorgen.
4. Assoziationen
Assoziiere eine neue Vokabel mit etwas, was der Lautung ähnelt und dann baue eine Geschichte drum herum. Nehmen wir zum Beispiel das englische Wort accomodation für Unterkunft Es klingt ein bisschen nach Kommode. Jede gute Unterkunft besitzt eine Kommode. Das mag dir blöd vorkommen, je abstruser die Geschichte ist, desto besser prägt sich die Vokabel ein. Für das Wort towel (Handtuch) stell dir folgendes Bild vor „Paul trocknet sich ab mit einem towel“. Es ist wichtig, dass das Gehirn ein Wort mit einem Bild verknüpfen kann. So arbeiten die linke und die rechte Gehirnhälfte zusammen und das Wort wird schneller abgespeichert.
5. Bücher
Wenn du Anfänger bist, hole dir ein Kinderbuch mit Bildern in der Fremdsprache. Auch hier gilt: Durch die Illustrationen verknüpfst du die Wörter besser.
Sofern du ein fortgeschrittener Lerner bist, lese ein Buch, dass du schon kennst oder von dem du weißt, dass es einfach zu lesen ist. Mache nicht den Fehler und schlage jedes dir unbekannte Wort nach – dabei sinkt das Lesevergnügen. Schlage nur die Wörter nach, die regelmäßig auftauchen und daher wichtig für die Handlung zu sein scheinen. Diese wirst du dann auch fast automatisch und ohne langes Auswendiglernen in deinem Gedächtnis speichern.
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Stefanie (Sonntag, 04 Dezember 2016 19:56)
Hi Nadine,
das sind wirklich tolle Vorschläge zum Sprachen lernen. Hättest du auch eventuell ein paar Beispiele bzw. deine Lieblings-Vlogs, Kinderbücher, etc.?
Weiter so und liebe Grüße aus der Ferne,
Stefanie